Wie geht es Deinem Haustier (und anderen Tieren)? 


Kein anderes bekanntes Tier ist so sozial und moralisiert wie Homo Sapiens. Das mag manche zum Kopfschütteln anregen: Sieht man denn nicht an all den Kriegen, dem Weltgeschehen und vielem anderen, wie egoistisch und unbarmherzig wir miteinander umgehen? Das ist jedoch nur ein Bruchteil des ganzen Bildes. Wir Menschen sind evolutionär auf Miteinander, Kooperation und Mitgefühl programmiert. Gerade deshalb empören wir uns und leiden selbst, wenn in Gesellschaften unsere Moral verletzt wird. Die meisten Menschen reagieren sofort auf einen weinenden Menschen, wollen trösten und helfen. Wir haben gelernt, dass das Kommunizieren von Leid mit hoher Wahrscheinlichkeit dazu führt, dass uns innerhalb der Gruppe geholfen wird. 

Bei den meisten anderen Tieren ist es anders: Das Offenbaren von Schmerz und Leid zeigt potentiellen Gegnern, dass man momentan schwach und ein leichteres Opfer ist. Wer also sein Leid kommuniziert, wird nicht mehr lange leben, sich also auch nicht mehr fortpflanzen können. Darum setzte sich solches Verhalten evolutionär bei diesen Tieren nicht durch. Im Gegenteil: Nur wer seinen Schmerz und sein Leid am besten versteckte, übergab seine (und diese) Gene am wahrscheinlichsten auf die folgende Generation.

Unsere Fähigkeiten, Schmerz und Leid bei anderen zu erkennen, wirken demnach nur bedingt, wenn es um andere Tiere als uns Menschen geht. 

Wenn man beachtet, dass viele Tiere über Millionen Jahre auf das Verstecken ihrer Schmerzen und ihres Leidens evoluiert, also auch psychisch daraufhin "programmiert" sind, kann man auf subtilere Anzeichen achten und findet vielleicht zu einer realistischeren Einschätzung davon, wie es ihnen tatsächlich geht.

dl